§ 261 StGB. Geldwäsche

Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871
[3. Januar 2018–18. März 2021]
1§ 261. 2Geldwäsche; Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte.
3(1) 4[1] Wer einen Gegenstand, der aus einer in Satz 2 genannten rechtswidrigen Tat herrührt, verbirgt, dessen Herkunft verschleiert oder die Ermittlung der Herkunft, das Auffinden, die Einziehung oder die Sicherstellung eines solchen Gegenstandes vereitelt oder gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. 5[2] Rechtswidrige Taten im Sinne des Satzes 1 sind
  • 1. Verbrechen,
  • 2. Vergehen nach
    • 6a) den §§ 108e, 332 Absatz 1 und 3 sowie § 334, jeweils auch in Verbindung mit § 335a,
    • 7b) § 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 des Betäubungsmittelgesetzes und § 19 Abs. 1 Nr. 1 des Grundstoffüberwachungsgesetzes,
  • 83. Vergehen nach § 373 und nach § 374 Abs. 2 der Abgabenordnung, jeweils auch in Verbindung mit § 12 Abs. 1 des Gesetzes zur Durchführung der Gemeinsamen Marktorganisationen und der Direktzahlungen,
  • 4. Vergehen
    • 9a) nach den §§ 152a, 181a, 232 Absatz 1 bis 3 Satz 1 und Absatz 4, § 232a Absatz 1 und 2, § 232b Absatz 1 und 2, § 233 Absatz 1 bis 3, § 233a Absatz 1 und 2, den §§ 242, 246, 253, 259, 263 bis 264, 265c, 266, 267, 269, 271, 284, 299, 326 Abs. 1, 2 und 4, § 328 Abs. 1, 2 und 4 sowie § 348,
    • 10b) nach § 96 des Aufenthaltsgesetzes, § 84 des Asylgesetzes, nach § 370 der Abgabenordnung, nach § 119 Absatz 1 bis 4 des Wertpapierhandelsgesetzes sowie nach den §§ 143, 143a und 144 des Markengesetzes, den §§ 106 bis 108b des Urheberrechtsgesetzes, § 25 des Gebrauchsmustergesetzes, den §§ 51 und 65 des Designgesetzes, § 142 des Patentgesetzes, § 10 des Halbleiterschutzgesetzes und § 39 des Sortenschutzgesetzes,
    die gewerbsmäßig oder von einem Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat, begangen worden sind, und
  • 115. Vergehen nach den §§ 89a und 89c und nach den §§ 129 und § 129a Abs. 3 und 5, jeweils auch in Verbindung mit § 129b Abs. 1, sowie von einem Mitglied einer kriminellen oder terroristischen Vereinigung (§§ 129, 129a, jeweils auch in Verbindung mit § 129b Abs. 1) begangene Vergehen.
12[3] Satz 1 gilt in den Fällen der gewerbsmäßigen oder bandenmäßigen Steuerhinterziehung nach § 370 der Abgabenordnung für die durch die Steuerhinterziehung ersparten Aufwendungen und unrechtmäßig erlangten Steuererstattungen und -vergütungen sowie in den Fällen des Satzes 2 Nr. 3 auch für einen Gegenstand, hinsichtlich dessen Abgaben hinterzogen worden sind.
(2) Ebenso wird bestraft, wer einen in Absatz 1 bezeichneten Gegenstand
  • 131. sich oder einem Dritten verschafft oder14
  • 2. verwahrt oder für sich oder einen Dritten verwendet, wenn er die Herkunft des Gegenstandes zu dem Zeitpunkt gekannt hat, zu dem er ihn erlangt hat.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) [1] In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. [2] Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung einer Geldwäsche verbunden hat.
15(5) Wer in den Fällen des Absatzes 1 oder 2 leichtfertig nicht erkennt, daß der Gegenstand aus einer in Absatz 1 genannten rechtswidrigen Tat herrührt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(6) Die Tat ist nicht nach Absatz 2 strafbar, wenn zuvor ein Dritter den Gegenstand erlangt hat, ohne hierdurch eine Straftat zu begehen.
(7) [1] Gegenstände, auf die sich die Straftat bezieht, können eingezogen werden. [2] § 74a ist anzuwenden. 16[3] (weggefallen) 17[4] (weggefallen)
18(8) Den in den Absätzen 1, 2 und 5 bezeichneten Gegenständen stehen solche gleich, die aus einer im Ausland begangenen Tat der in Absatz 1 bezeichneten Art herrühren, wenn die Tat auch am Tatort mit Strafe bedroht ist.
19(9) [1] Nach den Absätzen 1 bis 5 wird nicht bestraft,
  • 1. wer die Tat freiwillig bei der zuständigen Behörde anzeigt oder freiwillig eine solche Anzeige veranlasst, wenn nicht die Tat zu diesem Zeitpunkt bereits ganz oder zum Teil entdeckt war und der Täter dies wusste oder bei verständiger Würdigung der Sachlage damit rechnen musste, und
  • 2. in den Fällen des Absatzes 1 oder des Absatzes 2 unter den in Nummer 1 genannten Voraussetzungen die Sicherstellung des Gegenstandes bewirkt, auf den sich die Straftat bezieht.
[2] Nach den Absätzen 1 bis 5 wird außerdem nicht bestraft, wer wegen Beteiligung an der Vortat strafbar ist. [3] Eine Straflosigkeit nach Satz 2 ist ausgeschlossen, wenn der Täter oder Teilnehmer einen Gegenstand, der aus einer in Absatz 1 Satz 2 genannten rechtswidrigen Tat herrührt, in den Verkehr bringt und dabei die rechtswidrige Herkunft des Gegenstandes verschleiert.
20(10) (weggefallen)
Anmerkungen:
1. 22. September 1992: Artt. 1 Nr. 19, 12 des Gesetzes vom 15. Juli 1992.
2. 9. Mai 1998: Artt. 1 Nr. 1, 7 des Gesetzes vom 4. Mai 1998.
3. 1. Dezember 1994: Artt. 1 Nr. 17 Buchst. b, 19 des Gesetzes vom 28. Oktober 1994.
4. 1. Juli 2017: Artt. 1 Nr. 33 Buchst. a, 8 des Gesetzes vom 13. April 2017.
5. 9. Mai 1998: Artt. 1 Nr. 3, 7 des Gesetzes vom 4. Mai 1998.
6. 26. November 2015: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. a Doppelbuchst. aa, 11 des Zweiten Gesetzes vom 20. November 2015.
7. 19. März 2008: Artt. 3, 4 S. 1 des Gesetzes vom 11. März 2008.
8. 1. Januar 2008: Artt. 4 Nr. 1 Buchst. a Doppelbuchst. aa, Doppelbuchst. bb, 16 Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
9. 19. April 2017: Artt. 1 Nr. 3, 4 des Gesetzes vom 11. April 2017.
10. 3. Januar 2018: Artt. 24 Abs. 22, 26 Abs. 5 des Gesetzes vom 23. Juni 2017.
11. 20. Juni 2015: Artt. 1 Nr. 4, 4 des Zweiten Gesetzes vom 12. Juni 2015.
12. 1. Januar 2008: Artt. 4 Nr. 2, 16 Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
13. 30. März 2004: Entscheidung vom 30. März 2004.
14. § 261 Absatz 2 Nummer 1 des Strafgesetzbuchs ist mit dem Grundgesetz vereinbar, soweit Strafverteidiger nur dann mit Strafe bedroht werden, wenn sie im Zeitpunkt der Annahme ihres Honorars sichere Kenntnis von dessen Herkunft hatten.
15. 9. Mai 1998: Artt. 1 Nr. 5, 7 des Gesetzes vom 4. Mai 1998.
16. 1. Juli 2017: Artt. 1 Nr. 33 Buchst. b, 8 des Gesetzes vom 13. April 2017.
17. 21. August 2008: Artt. 1 Nr. 2, 11 S. 1 des Gesetzes vom 13. August 2008.
18. 9. Mai 1998: Artt. 1 Nr. 6, 7 des Gesetzes vom 4. Mai 1998.
19. 26. November 2015: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. b, 11 des Zweiten Gesetzes vom 20. November 2015.
20. 1. September 2009: Artt. 1 Nr. 5, 4 des Zweiten Gesetzes vom 29. Juli 2009.