§ 263 StGB. Betrug

Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871
[1. Juli 2017]
1§ 263. 2Betrug.
3(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvortheil zu verschaffen, das Vermögen eines Anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Thatsachen einen Irrthum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
4(2) Der Versuch ist strafbar.
5(3) [1] In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. [2] Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
  • 1. gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat,
  • 2. einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen,
  • 3. eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt,
  • 64. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger oder Europäischer Amtsträger mißbraucht oder
  • 5. einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.
7(4) § 243 Abs. 2 sowie die §§ 247 und 248a gelten entsprechend.
8(5) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer den Betrug als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht.
9(6) Das Gericht kann Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1).
10(7) (weggefallen)
Anmerkungen:
1. 20. März 1876: Art. I des Gesetzes vom 26. Februar 1876, Art. 2 S. 3 der Verfassung des Deutschen Reichs vom 16. April 1871, Bundes-Gesetzblatt 1871 Nummer 16 vom 20. April 1871 Seite 63-85.
2. 1. Januar 1975: Artt. 19 Nr. 134 Buchst. a, 326 Abs. 1 des Gesetzes vom 2. März 1974.
3. 1. Januar 1975: Artt. 19 Nr. 134 Buchst. b, 326 Abs. 1 des Gesetzes vom 2. März 1974.
4. 1. April 1970: Artt. 1 Nr. 76 Buchst. b, 105 Nr. 2 des Gesetzes vom 25. Juni 1969.
5. 1. April 1998: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. a, 9 des Zweiten Gesetzes vom 26. Januar 1998.
6. 26. November 2015: Artt. 1 Nr. 7, 11 des Zweiten Gesetzes vom 20. November 2015.
7. 1. Januar 1975: Artt. 19 Nr. 134 Buchst. c, 326 Abs. 1 des Gesetzes vom 2. März 1974.
8. 1. April 1998: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. b, 9 des Zweiten Gesetzes vom 26. Januar 1998.
9. 1. April 1998: Artt. 1 Nr. 58 Buchst. c, 9 des Zweiten Gesetzes vom 26. Januar 1998.
10. 1. Juli 2017: Artt. 1 Nr. 34, 8 des Gesetzes vom 13. April 2017.

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