§ 232 StPO. Durchführung der Hauptverhandlung trotz Ausbleibens des Angeklagten

Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877
[1. Januar 2018]
1§ 232. 2Durchführung der Hauptverhandlung trotz Ausbleibens des Angeklagten.
(1) 3[1] Die Hauptverhandlung kann ohne den Angeklagten durchgeführt werden, wenn er ordnungsgemäß geladen und in der Ladung darauf hingewiesen worden ist, daß in seiner Abwesenheit verhandelt werden kann, und wenn nur Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagessätzen, Verwarnung mit Strafvorbehalt, Fahrverbot, Einziehung, Vernichtung oder Unbrauchbarmachung, allein oder nebeneinander, zu erwarten ist. 4[2] Eine höhere Strafe oder eine Maßregel der Besserung und Sicherung darf in diesem Verfahren nicht verhängt werden. 5[3] Die Entziehung der Fahrerlaubnis ist zulässig, wenn der Angeklagte in der Ladung auf diese Möglichkeit hingewiesen worden ist.
(2) Auf Grund einer Ladung durch öffentliche Bekanntmachung findet die Hauptverhandlung ohne den Angeklagten nicht statt.
6(3) Das Protokoll über eine richterliche Vernehmung des Angeklagten wird in der Hauptverhandlung verlesen.
7(4) Das in Abwesenheit des Angeklagten ergehende Urteil muß ihm mit den Urteilsgründen durch Übergabe zugestellt werden, wenn es nicht nach § 145a Abs. 1 dem Verteidiger zugestellt wird.
Anmerkungen:
1. 1. Oktober 1950: Artt. 3 Nr. I.104, 8 Nr. I des Gesetzes vom 12. September 1950.
2. 25. Juli 2015: Artt. 1 Nr. 13 S. 3, 10 des Gesetzes vom 17. Juli 2015.
3. 1. Juli 2017: Artt. 3 Nr. 4, 8 des Gesetzes vom 13. April 2017.
4. 1. Januar 1975: Artt. 21 Nr. 62 Buchst. b, 326 Abs. 1 des Gesetzes vom 2. März 1974.
5. 19. Januar 1953/23. Januar 1953: Artt. 3 Nr. 3, 9 Abs. 1 S. 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 1952.
6. 1. Januar 2018: Artt. 1 Nr. 21, 33 Abs. 1 des Gesetzes vom 5. Juli 2017.
7. 1. April 1987: Artt. 1 Nr. 14, 15 Abs. 1 des Gesetzes vom 27. Januar 1987.

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