§ 406g StPO. Psychosoziale Prozessbegleitung

Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877
[3. August 2024]
1§ 406g. Psychosoziale Prozessbegleitung.
(1) [1] Verletzte können sich des Beistands eines psychosozialen Prozessbegleiters bedienen. [2] Dem psychosozialen Prozessbegleiter ist es gestattet, bei Vernehmungen des Verletzten und während der Hauptverhandlung gemeinsam mit dem Verletzten anwesend zu sein.
(2) Die Grundsätze der psychosozialen Prozessbegleitung sowie die Anforderungen an die Qualifikation und die Vergütung des psychosozialen Prozessbegleiters richten sich nach dem Gesetz über die psychosoziale Prozessbegleitung im Strafverfahren vom 21. Dezember 2015 (BGBl. I S. 2525, 2529) in der jeweils geltenden Fassung.
(3) 2[1] Unter den in § 397a Absatz 1 Nummer 4 bis 6 bezeichneten Voraussetzungen ist dem Verletzten auf seinen Antrag ein psychosozialer Prozessbegleiter beizuordnen. [2] Unter den in § 397a Absatz 1 Nummer 1 bis 3 bezeichneten Voraussetzungen kann dem Verletzten auf seinen Antrag ein psychosozialer Prozessbegleiter beigeordnet werden, wenn die besondere Schutzbedürftigkeit des Verletzten dies erfordert. [3] Die Beiordnung ist für den Verletzten kostenfrei. 3[4] Für die Beiordnung gilt § 142 Absatz 5 Satz 1 und 3 entsprechend. [5] Im Vorverfahren entscheidet das nach § 162 zuständige Gericht.
(4) [1] Einem nicht beigeordneten psychosozialen Prozessbegleiter kann die Anwesenheit bei einer Vernehmung des Verletzten untersagt werden, wenn dies den Untersuchungszweck gefährden könnte. [2] Die Entscheidung trifft die die Vernehmung leitende Person; die Entscheidung ist nicht anfechtbar. [3] Die Gründe einer Ablehnung sind aktenkundig zu machen.
Anmerkungen:
1. 1. Januar 2017: Artt. 1 Nr. 12, 5 S. 2 des Zweiten Gesetzes vom 21. Dezember 2015.
2. 3. August 2024: Artt. 3 Nr. 5, 7 des Gesetzes vom 30. Juli 2024.
3. 13. Dezember 2019: Artt. 1 Nr. 13, 9 des Zweiten Gesetzes vom 10. Dezember 2019.

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